Müll vermeiden - Nachhaltig leben

Tipps und Tricks

Teilnehmer*innen der Zero-Waste-Challenge 2019 und NAJU-Aktive haben auf dieser Seite ihre Lieblingstipps zusammengestellt, wie sich Müll im Alltag reduzieren lässt. Vielleicht ist auch der passende Tipp für Dich dabei, mit dem Du jeden Tag für etwas mehr Nachhaltigkeit sorgen kannst?

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

1. Tipp: Informier dich!

 

Vielleicht weißt Du bereits, dass Müll, vor allem Plastik ein riesiges Problem darstellt. Aber wusstest Du, dass es nicht nur Ressourcen verschwendet und Meeresbewohner gefährdet, sondern Mikroplastik aus Gewässern auch eine mögliche Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellt? Das Plastik in Böden schlecht fürs Klima ist? Und es jede Menge Alternativen gibt?

 

 

 

Investiere ein bisschen Zeit und informiere Dich, egal ob Nachhaltigkeits-Channels auf Instagram oder wissenschaftliche Studien beim Umweltbundesamt: Jede Information hilft Dir, Dich gegen die Müllflut einzusetzen und andere ebenfalls dazu zu motivieren. Einen guten Einstieg zum Thema Plastik in Gewässern findest Du hier.

 

 

2. Tipp: Wochenmärkte

 

Gerade beim Kauf von Obst und Gemüse scheitert das plastikfreie Einkaufen. Vor allem, wenn man zu Bioprodukten greifen möchte bleibt oft nur der Griff zum verpackten Produkt. Eine tolle Alternative dazu sind Wochenmärkte. In Hamburg finden jeden Tag in verschiedenen Stadteilen Märkte statt. Eine genaue Übersicht gibt es hier, oft hat das auch noch den Vorteil, dass die Produkte regional und saisonal sind und damit noch nachhaltiger.

 

Unverzichtbar ist hier natürlich ein Gemüsebeutel um auch lose Sachen, wie beispielsweise Salat einkaufen zu können.

 

Foto: M. Knorr
Foto: M. Knorr

3. Tipp: Brot selbst backen

 

Wer kennt das nicht, mal eben schnell beim Bäcker eine Brezel, ein Franzbrötchen oder ein ganzes Brot geholt. Die Tüte braucht man spätestens zu Hause, wenn das Brot ausgespackt oder das Franzbrötchen längst verputzt ist, nicht mehr. Die Tüten sind zwar meistens aus Papier, aber auch Papiertüten haben eine hohe CO₂-Bilanz und werden mit der Verwendung vieler Chemikalien produziert.

Zu unserem Tipp: Hab einfach immer eine Stofftasche dabei und lass Dir Deine Backwaren in den Beutel oder direkt auf die Hand geben. So kannst Du einfach und bequem Dein Brot nach Hause transportieren.

Noch ein weiterer Tipp: Brot selber backen. Das geht einfacher als man denkt und man weiß was drin steckt.

 

 


Hier ein einfaches Hefeteig-Rezept:

  • 600 g Vollkornmehl
  • 1/2 Hefewürfel
  • 500 ml Wasser
  • 1 Prise Salz
  • Körner oder Nüsse nach Wahl

Die Hefe in dem Wasser auflösen. Mehl in eine Schüssel geben und das Hefe/Wassergemisch hinzugeben. Eine Prise Salz und die Körner hinzufügen, alles verkneten. Den Teig in eine gefettete Form geben und eine halbe Stunde gehen lassen. Dann 45 Minuten bei 220 Grad backen. Direkt nach dem Backen aus der Form holen. Fertig!

 

Foto: M. Knorr
Foto: M. Knorr

4. Tipp: Selbstgemachter Kaffeefilter

 

Heute, am Sonntag, gemütlich einen Kaffee zum Frühstück trinken. Doch auch beim Kaffee kochen fällt täglich Müll an. Egal ob eine Tasse oder eine ganze Kanne, immer bleibt der Kaffeefilter übrig. Was einem auf den ersten Blick wenig erscheint, summiert sich pro Haushalt zu einer ganz schönen Menge. Täglich werden weltweit Millionen von Filtertüten in den Müll geworfen.

 

Doch es gibt eine umweltfreundliche und günstige Alternative: Dauerkaffeefilter.

Diese gibt aus verschiedenen Materalien, zum Beispiel aus Stoff oder Metall. Die Kosten liegen im Schnitt zwischen zehn und fünfzehn Euro für die Metall- oder Stofffilter und die Stofffilter kannst Du aber auch ganz leicht selber herstellen.

 

 

 

Anleitung:

  • Schritt 1: Du nimmst dir einen etwas dickeren Stoffrest, den Du noch hast. Dann legst Du einen Papier-Kaffeefilter auf den Stoff und malst am Rand entlang, anschließend legst Du das Papier spiegelverkehrt an die Unterseite.
  • Schritt 2: Mit einer Schere schneidest Du entlang deiner gemalten Linie. Die Unterseite schneidest Du nicht auseinander!
  • Schritt 3: Du klappst die beiden Hälften zusammen und nähst mit Nadel und Faden die Seiten zusammen.
  • Schritt 4: Den Stoff-Kaffeefilter umstülpen.
  • Schritt 5: Wie gewohnt den Kaffee kochen und genießen!

Übrigens: Losen Kaffee und die Stofffilter kannst Du auch in Unverpacktläden in Hamburg kaufen!

 

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

5. Tipp: Trink Leitungswasser!

 

Wir haben hier in Deutschland das Privileg, das Leitungswasser trinken zu können, also sollten wir das auch nutzen. Zudem kannst Du so ganz einfach Deine wiederverwendbare Flasche für unterwegs auffüllen.

 

In Hamburg kannst Du auch an den Trinkwassersäulen von Hamburg Wasser deine Trinkflasche auffüllen. Hier findest Du die Standorte. 

 

Außerdem kann man in vielen Geschäften einfach mal nachfragen, ob man sich seine Flasche auffüllen lassen kann. Im Zweifel einfach auf das Refill-Logo achten.


Und für die Kaffeetrinker*innen: Immer einen Thermobecher dabei haben.

 

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

6. Tipp: Festes Shampoo

 

Bei Shampoo und Duschgel gibt es tolle Alternativen ohne Plastikverpackung, Mikroplastik und chemische Inhaltsstoffe. So vermeidest Du nicht nur Plastik, sondern schützt auch die Gewässer vor schädlichen Eintragungen. Festes Shampoo und Duschseife sind auch in Drogeriemärkten erhältlich. Probier doch einfach mal verschiedene aus. Manchmal dauert es ein wenig, bis man das richtige Produkt für seine Haarstruktur gefunden hat.

 

Für die Haare kann man zudem ganz einfach eine Kur selber herstellen: 2 EL Apfelessig mit 600 ml Wasser mischen – fertig.

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

7. Tipp: Beutel? Immer dabei!

 

Einfach & Praktisch:
Immer eine Auswahl an Einkaufsbeuteln, Gemüsenetzen und Brotdosen in der Tasche haben. So kann man spontan einkaufen gehen oder sich seine Reste im Restaurant in die Dose füllen lassen.

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

8. Tipp: Nachhaltige Strohhalme

 

Egal, ob Du zum Cocktails trinken in der Stadt unterwegs bist oder Dir gemütlich mit Freunden zu Hause ein paar Drinks machst, mit einem Strohhalm das Getränk zu trinken macht einfach mehr Spaß.

Aber auch, wenn Du plastikfrei unterwegs bist, musst du nicht auf deinen Strohhalm verzichten. Es gibt tolle Alternativen aus Metall oder Glas, die Du mehrfach verwenden kannst. Einfach ein paar Dauer-Strohhalme anschaffen und schon kann der Spaß los gehen.

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

9. Tipp: Pflanzenmilch selbst machen!

 

Du trinkst auch so gerne Milchalternativen? Störst Dich aber an der Verpackung? Einfach selber machen! Die Zutaten gibt es unverpackt zu kaufen.

Rezept für Hafermilch:

  • 100g feine Haferflocken
  • 1 Prise Salz
  • 1 l Wasser - Pürierer
  • Nussmilchbeutel oder engmaschiges Sieb

Die Haferflocken ca. 4 Stunden einweichen und anschließend abspülen. Das Wasser und die Prise Salz hinzugeben und pürieren. Alternativ kann man die Haferflocken auch auf dem Herd 15 Minuten in einem Liter Wasser und der Prise Salz kochen und ebenfalls anschließend pürieren. Den Haferbrei durch den Nussmilchbeutel drücken – fertig.

Die Hafermilch hält sich ca. 3 Tage im Kühlschrank. Wenn Du Deine Milchalternative süßer magst, dann gib etwas getrocknete Datteln, Zucker oder Agavendicksaft vor dem Pürieren hinzu. Die Reste in dem Nussmilchbeutel kann man einfach mit seinem nächsten Müsli verzehren.

Rezept für  Sojamilch:
Sojamilch funktioniert genauso. Allerdings werden die eingeweichten Sojabohnen mit 250ml Wasser püriert. Die restlichen 750ml aufkochen und dann den Sojabrei dazu gießen. Das ganze ca. 10 Minuten köcheln lassen (unbedingt daneben stehen bleiben).


Wenn alles abgekühlt ist lässt sich alles durch den Nussmilchbeutel drücken und abfüllen.

Aus dem verbliebenen Rest lässt sich eine vegane Bolognese zaubern, oder man kann daraus Bratlinge machen.

Danke an Nadine für die Einsendung des Tipps!

Foto: M. Przybilla
Foto: M. Przybilla

10. Tipp: Deo selber machen

 

Schnell noch ein bisschen Deo und dann geht´s wieder los. Mist, schon wieder nichts mehr drin. Aber den Weg in die Drogerie kannst Du Dir sparen. Denn mit diesen einfachen Hausmitteln kannst Du Dir Dein Deo selber herstellen.

Rezept für Deospray:

  • 90 ml Wasser
  • 1 - 2TL Natronpulver
  • 5 - 10 Tropfen ätherisches Öl
  • 1 Sprühflasche

Zubereitung:
Du kochst das Wasser ab. Während das Wasser abkühlt, löst Du das Natron im Wasser auf. Anschließend gibst Du das Öl hinzu und schüttelst kräftig. Nur noch in die Sprühflasche umfüllen, fertig! Das Rezept ist aus dem Buch: "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie" von dem Team von Smarticular.

Rezept für festes Deo:

  • 2 gehäufte EL Kokosöl
  • 1EL Salz
  • 1 1/2 EL Natron

Zubereitung:
Das Kokosöl im Wasserbad verflüssigen. Salz und Natron im Mörser etwas zerkleinern (wenn nicht ist auch nicht schlimm). Dann alles vermischen, in dein Gefäß füllen und abkühlen lassen.
Es lässt sich einfach mit dem Finger auftragen.

Wenn du keine Lust oder Zeit hast, schon wieder etwas selber zu machen: Es gibt festes Deo auch ganz ohne Verpackung zu kaufen.

Foto: Zero Waste Map/ Stadtreinigung Hamburg
Foto: Zero Waste Map/ Stadtreinigung Hamburg

11. Tipp: Die Zero Waste Map

 

Du suchst in deiner Umgebung geeignete Läden und andere Angebote um Plastik zu vermeiden? Dann lohnt es sich, dafür die "Zero Waste Map" der Stadtreinugung Hamburg (unbezahlte Werbung) zu benutzen.


Auf der Seite kann mal gezielt nach Unverpacktläden, Geschäften mit unverpackt Abteilungen, Nachhaltigkeits-Events und vielem mehr in seiner Umgebung suchen.
Außerdem befindet sich dort ein Blog, durch den man über neue Zero Waste Läden auf dem Laufenden gehalten wird und mehrere Foren in denen man sich austauschen kann.


Die Zero Waste Map gibt es auch als App im Playstore und sie lebt davon, dass jeder Nutzer und jede Nutzerin neue Zero Waste Locations, die noch nicht eingetragen wurden hinzufügt, um das Projekt immer weiter zu verbessern.
Also schau Dir die Zero Waste App doch mal an.

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

12. Tipp: Sammelt Müll!

 

Heute mal kein Tipp zur Müllvermeidung sondern ein Tipp, wie man konkret was gegen den Müll in unseren Gewässern tun kann.

 

Ein Großteil des Mülls im Meer kommt aus unseren Flüssen, das heißt, alles was Du aus der Natur aufsammelst kann nicht mehr ins Meer gelangen!
Eine gute Gelegenheit bekommst Du dafür vom 20.-22. September 2019 auf unserem Coastal Cleanup Camp am Elbstrand. An diesem Wochenende dreht sich alles um Gewässermüll und was Du dagegen tun kannst. Neben einer großen Müllsammelaktion auf Pagensand oder in einem anderen Naturschutzgebiet erwarten Dich viele Vorträge und Workshops zu diesem Thema!

 

Auch 2020 wird es wieder ein Coastal Cleanup Camp geben. Save the date: 18.-20.09.2020.

Mehr Informationen hier.

Foto: E. Wolf
Foto: E. Wolf

13. Tipp: Geschenke nachhaltig einpacken

 

Ob zum Geburtstag, an Weihnachten oder bei anderen Anlässen das Schenken gehört in unserer Gesellschaft mit dazu. Doch fällt leider nachdem die Geschenke ausgepackt wurden jede Menge Müll an. Es gibt aber viele Wege dies zu vermeiden. Wir haben einige Möglichkeiten für Euch zusammen getragen, aber es gilt für die Verpackung genauso wie für das Geschenk an sich, je kreativer desto schöner. Wir wünschen Euch viel Spaß beim kreativ verpacken und verschenken!

  • Geschenke in Stoff verpacken. Dies sieht sehr schön aus und lässt sich sehr oft wiederverwenden.
  • Das Geschenk kann auch in altes Zeitungspapier gewickelt werden oder Du hast von Deinem letzten Geschenk noch Geschenkpapier aufbewahrt und benutzt es noch einmal.
  • Verzichte auf Klarsichtfolie! Jetzt mal ganz ehrlich, welchen Sinn hat diese Art von Geschenkverpackung? Auch ein Präsentkorb kann ohne Folie sehr schick und edel aussehen.
  • An Weihnachten können gleich mehrere Geschenke in einen Jutesack gepackt werden. Das steigert die Spannung, die Geschenke nacheinander aus dem Sack zu holen.
  • Nutze Alltagsgenstände die Du Zuhause hast, wie zum Beispiel leere Klorollen, Back- oder Packpapier oder auch Gläser. Zusammen kombiniert mit Naturmaterialien oder gesammelten Schleifen sieht das sehr hübsch aus.
  • Noch mehr Tipps findest Du hier.
Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

14. Tipp: Mundraub

 

Spätestens Mitte August wird langsam das Obst an den Bäumen reif.

Dies ist unser Tipp für heute: die App „Mundraub“. Anstatt das Obst im Supermarkt zu kaufen, was womöglich abgepackt ist und von der anderen Seite der Welt stammt, kann man hier nach Obstbäumen, die in der Öffentlichkeit stehen suchen. Und nicht nur Obstbäume wie Apfel, Birne oder Pflaume auch Nussbäume oder Beerensträucher können hier eingetragen werden.

 

Also kannst Du einfach Deinen Stadtteil eingeben, suchen, finden und dann nach Lust und Laune kostenlos wildes Obst ernten. Viel Spaß dabei!

Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

15. Tipp: Waschmittel

 

Beim Kauf von herkömmlichen Waschmittel fällt oft Plastik beim Kauf an. Außerdem hat dieses weitere Nachteile, da es der Haut mancher Menschen und durch Einsatz von Chemikalien, dem Wasser schadet. Wir stellen euch deshalb heute 3 Nachhaltige Alternativen für Waschmittel vor.

1. Kastanien und Efeu

Kastanien und Efeu enthalten Sapione. Sie haben die selber Vorteile wie Waschnüsse und sind eine gute regionale Alternative zu diesen.  Zur Herstellung von Waschmittel aus eigens gesammelten Kastanien oder Efeu müssen ca. 8-10 saubere Kastanien bzw einige Efeu Blätter kleingehackt werden und für mindestens 2 Stunden in einem Glas mit heißem Wasser eingeweicht werden. Man erhält eine milchige Flüssigkeit, mit der man seine Wäsche, wie gewohnt waschen kann. Vorsicht: für weiße Wäsche nicht geeignet!

2. Ökologisch wertvolle Waschmittel

Für die weniger Experimentierfreudigen unter Euch können wir auch klassische Waschmittel empfehlen, wenn sie bestimmten Kriterien entsprechen. Achtet darauf, dass die Mittel frei von tierischen Bestandteilen oder Komponenten auf Mineralölbasis sind. Hier helfen Kontrollsiegel oder die App "CodeCheck" weiter. Zudem empfehlen wir den Kauf im Unverpacktladen oder in plastikfreien Verpackungen wie Papier bei festem Waschmittel. Manche Hersteller achten zudem auf wassersparende Produktionsweisen oder Ökostrom-betriebene Werke. Investiert also gerne ein bisschen Zeit und lest Euch Produktbeschreibung und Herstellerangaben durch.

3. Die Waschkugel

Durch Mikro-Organismen, antibakterielle und alkalische Keramikkugeln und Neodym Permanent-Magnetkugel wird die Wäsche, nach Herstellerangaben, nur mit der Waschkugel sauber. Diese wirft man einfach mit zu der Wäsche in die Waschmaschine. Man braucht keinen Weichspüler mehr, da die Wäsche durch die Waschkugel weich wird und die Wäsche muss nur auf 30-40°C gewaschen werden. Hartnäckige Flecken werden durch die Waschkugel allerdings nicht entfernt.

Danke für den Tipp mit den Waschkugeln von Iris. Das Rezept für Kastanien-Waschmittel haben wir von utopia.de
Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

16. Tipp: Binden, Tampons und Co.

 

Laut utopia.de verbraucht jede Frau in ihrem Leben bis zu 17.000 Tampons & Binden. Aber die sind nicht nur teuer sondern produzieren auch jede Menge Müll. Heinrich-Böll-Stiftung hat mal nachgeguckt und im Plastikatlas 2019 veröffentlicht, dass zum Beispiel Binden aus bis zu 90 Prozent Plastik bestehen.

Um diesen Müll zu vermeiden gibt es jedoch super Alternativen: Menstruationstassen, Binden aus Stoff oder Periodenunterwäsche.

Foto: Trine
Foto: Trine

17. Tipp: Essen unterwegs

 

Vielen Dank an Trine von der Zero-Waste-Challenge 2019 für diesen tollen Tipp:

 

Unterwegs Essen auf der Hand bedeutet oft viel unnötig Müll. Ich habe meist einen Teller, ein Honigglas und eine etwas größere Schale dabei. Löffel, Gabel und ein Geschirrtuch ebenso. So kann ich unterwegs Eis, Crêpes oder Pommes müllfrei genießen.

 

Klar Eis gibt’s auch müllfrei in der Waffel, die mag aber nicht jeder und sie ist auch so gut wie nie vegan.

Foto: E. Wolf
Foto: E. Wolf

18. Tipp: Plastikfreies Rasieren

 

Weiter geht's mit einem neuen Tipp fürs Badezimmer. Auch das Rasieren, sonst vermutlich das, was am meisten Plastikmüll verursacht, funktioniert problemlos plastikfrei. Das Wort Rasierhobel hört sich ein bisschen  gefährlich an und so sieht er auf den ersten Blick auch ein bisschen aus. Aber mit ein wenig Übung kann man den Rasierhobel genauso sicher und einfach verwenden wie jeden anderen Nassrasierer. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Rasierklingen deutlich billiger sind und quasi kein Müll mehr anfällt.

Viel Spaß beim Ausprobiere!

Foto: M. Knorr
Foto: M. Knorr

19. Tipp: Selber einkochen

 

Zum Abendessen Nudeln mit Tomatensoße kochen... Doch meistens ist die Tomatensoße in Dosen, im Tetra Pack oder in Glasflaschen gefüllt. Was größtenteils vermeidbaren Müll bedeutet.


Aber es geht auch anders. Und zwar kann man mit nur ein bisschen Aufwand, aber ganz einfach Tomatensoße selber einkochen. Dafür ist jetzt die beste Jahreszeit, denn die ganzen leckeren Tomaten werden jetzt gerade reif. Entweder hast Du eigene Tomaten im Garten oder auf dem Balkon angebaut, oder Du gehst zu Stellen, wo Du Tomaten selber ernten kannst. Zum Beispiel bei Tomatenretter (externe Website).
Ein toller Verein, der sich für den Erhalt alter Tomatensorten engagiert.


Aus den gepflückten Tomaten kochst Du eine leckere Tomatensoße nach Deinem Geschmack, anschließend geht es an's einkochen. Dafür brauchst Du saubere Gläser mit Deckel oder Weck- Gläser. Die Gläser müssen vorweg einmal ausgekocht werden, anschließend gibst Du die Soße in das Glas und machst den Deckel zu. Dann müssen die Gläser mit der Flüssigkeit für 45 Minuten in einem großen Topf kochen. Vorsichtig rausnehmen und langsam auskühlen lassen.


Schon ist Deine eigene Tomatensoße fertig, die sich bis in den grauen Winter hält.

Foto: M. Knorr
Foto: M. Knorr

20. Tipp: Frischkäse selber herstellen

 

Für alle, die zwar Plastik vermeiden, aber nicht auf Frischkäse verzichten wollen: man kann ein Glas Naturjoghurt (alternativ griechischer oder Ziegenjoghurt) mit einem gestrichenen Teelöffel Salz verrühren, die Mischung in ein Stück Stoff füllen (zum Beispiel Stoffwindel oder Geschirrhandtuch) und das ganze über Nacht so in ein großes Gefäß hängen, dass die Flüssigkeit abtropfen kann. Am besten schmeckt er dann mit frischem Schnittlauch.

Danke an Lena fürs Einsenden! Sie hat das Rezept auf dem Account von @lebe_lieber_unverpackt gesehen.

 

NAJU Hamburg
NAJU Hamburg

21. Tipp: Bienenwachstücher

 

Du willst deine Lebensmittel frisch halten, hast von Frischhaltefolie aber genug?

Dann probier doch mal Bienenwachstücher aus. Entweder Du kaufst dir eins, oder Du stellst es selber her:

 

 Du brauchst:

  • einen Stoffrest (Baumwolle oder Leinen)
  • Bienenwachs (am Besten vom Imker, oder Bienenwachs-Pastillen in Bio-Qualität)
  • Kokosöl oder Jojobaöl
  • Pinsel
  • Backpapier
  • Bügeleisen

Den Stoff mit Bienenwachs und Kokosölstücken belegen und das Backpapier darüberlegen. Durch das Bügeln schmelzen nun Wachs und Öl, sodass man es leicht mit dem Pinseln verstreichen kann. Jetzt nur noch warten, bis es trocken ist und dann kann es schon verwendet werden.
Für ganz Kreative unter euch: Man kann kleine Taschen aus den Bienenwachstüchern nähen, sodass zum Beispiel das belegte Brot perfekt reinpasst. Außerdem kann man mit einer Zickzack-Schere die Ränder verschönern.
Die Tücher wirken übrigens aufgrund des Bienenwachses antibakteriell.
Mit etwas kaltem Wasser kannst Du Dein Bienenwachstuch reinigen.

Foto: M. Przybilla
Foto: M. Przybilla

22. Tipp: Spülmittel selber herstellen

 

Spülmaschinen sind schon was Praktisches. Das schmutzige Geschirr einfach in die Spülmaschine stellen und zwei Stunden später sauber wieder ausräumen.
Allerdings sind Spülmaschinentabs und Spülmaschinenpulver oft in Plastik verpackt.
Um Plastik beim Spülen des Geschirrs zu vermeiden, haben wir hier deshalb ein einfaches Rezept für selber hergestelltes Spülmittel:

 

Du brauchst:

  • 250g Natron
  • 250g reines Soda
  • 250g Zitronensäure-Pulver
    Alle Zutaten abwiegen und in einer großen Schüssel gut miteinander vermengen. Dosierungsempfehlung = 1-2 TL pro Waschgang

 

Foto: E. Wolf
Foto: E. Wolf

23. Tipp: Wäschebeutel

 

Mikroplastik ist inzwischen überall. Im Schnee der Arktis, auf den Gipfeln der Pyrenäen und in den Tiefen der Ozeane.

Deshalb haben wir heute keinen Tipp für euch, wie man Plastikverpackungen vermeidet, sondern wie man verhindert, dass noch mehr Mikroplastik in die Atmosphäre gelang.

 

Da beim Waschen synthetischer Stoffe, Fasern ins Wasser gelangen, landet durch die Verwendung von beispielsweise Fleecepullis eine erhebliche Menge Mikroplastik im Wasser.
Um das zu vermeiden kann man die Wäsche in speziellen Wäschesäcken waschen. Diese gibt es beispielsweise im Unverpacktladen oder online zu kaufen.

Foto: HappyPoo
Foto: HappyPoo

24. Tipp: Po-Dusche

 

Heute gibt es mal einen Tipp für die P(r)o-fis unter uns: die Po-Dusche. Laut dem Po-Duschen Produzent „Happy Po“ werden weltweit 270.000 Bäume für Klopapier gefällt und in Deutschland werden jährlich 2,4 Millionen Rollen Toilettenpapier verbraucht. Was man auch nicht vernachlässigen sollte, ist der Plastikmüll mit dem die Rollen verpackt sind. Denn nur die wenigsten Anbieter verkaufen ihr Toilettenpapier ohne Plastik.


Es gibt mittlerweile viele Anbieter für Po-Duschen, die Handhabung ist denkbar einfach: Nach Beendigung des Geschäftes wird die mit Wasser gefüllte mobile Po-Dusche ähnlich wie beim Säubern mit Toilettenpapier po-sitioniert und anschließend wird der Allerwerteste mit dem Wasser gesäubert. Nun wird nur noch ein Stück Stoff benötigt, um sich abzutrocknen. Dafür kann man gut ein paar alte Handtücher in Stücke schneiden, die Benutzten sammeln und anschließend waschen.


Zudem sind die Duschen weitaus hygienischer als das herkömmliche Toilettenpapier. In vielen Teilen der Welt wird traditionell Wasser zum Reinigen nach Toilettengängen genutzt, deswegen ist es gar nicht so abwegig dies auch hier zu benutzen.

25. Tipp: Limonade

 

Wenn der Sommer mit voller Kraft zuschlägt, freut sich doch jeder über eine erfrischende Limonade. Aber diese muss keine teure und in Plastikflaschen verpackte Markenlimo sein, man kann diese auch ganz günstig und einfach selber herstellen.

Dazu brauchst Du:

  • Zucker
  • Zitronensaft oder etwas Apfelessig
  • kaltes Wasser
  • einen 1/2 TL Natron

Mische zuerst Zucker, Zitronensaft oder den Essig zusammen und gieße dies mit Wasser auf. Nun nur noch einen Teelöffel Natron dazu geben und schon ist das Erfrischungsgetränk fertig!

Das Rezept ist von Smarticular (Externe Website).
Foto: NAJU Hamburg
Foto: NAJU Hamburg

26. und 27. Tipp: Zahnhygiene

 

Auch Deine Zähne kannst Du unverpackt reinigen! Mit einer Zahnbürste aus Bambus, die Du mittlerweile in fast allen Drogerie-Märkten bekommst, kannst Du schon mal Deine Zähne putzen.

 

Die dazugehörige Zahncreme muss nicht immer eine Creme sein. Du kannst auch deine Zähne mit Zahnputztabletten reinigen. Das sind kleine Tabletten, die Du zerkaust und anschließend ganz normal weiter putzt. In diesen Tabletten sind alle Wirkstoffe enthalten, die Du auch in normalen Zahncremes findest. Wichtig ist nur, dass auch Flurid enthalten ist.

 

 

 

 

 

Um zusätzlich einen frischen und sauberen Atem zu haben, kannst Du Dir Dein Mundwasser auch selber herstellen:
  • 500 ml lauwarmes Wasser
  • 2 TL Natron
  • 40 g Birkenzucker (Xylitol, erhältlich im Reformhaus)
  • 10 Tr. ätherisches Öl, z.B. Pfefferminze, Salbei oder Mandarine (optional)
  • eine leere Glasflasche mit Schraubverschluss

Wenn Du alle Zutaten in die Glasflasche gibst und schüttelst, hast Du nach wenigen Minuten Deine fertige kostengünstige Mundspülung!

Dieses Rezept ist aus dem Buch: Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie von Smarticular (Externe Website).

28. Tipp: Sharing is caring!

 

Eine wundervolle Idee Plastikmüll zu sparen und gleichzeitig persönlich mit Menschen in Kontakt zu kommen hat uns von Teilnehmerin Nadine erreicht:

 

"Wir haben Anfang des Jahres in unserem Stadtteil eine foodcoop gegründet und beziehen haltbare Lebensmittel, beispielsweise Hülsenfrüchte, Nudeln, Cerealien, Mehl etc, in Großgebinden (bis zu 25 Kilo-Papiersack). So lässt sich viel an Verpackungsmüll sparen. Oftmals benötigt ja doch fast jeder Haushalt die gleichen Produkte. Beim gemeinsamen Einkaufen setzt man sich noch dazu mit den Lebensmitteln auseinander, tauscht Rezepte und Tipps aus. Die Umstellung wird somit viel leichter. "

Vielen Dank Dir für diese tolle Idee und viel Spaß Euch allen das zusammen umzusetzen!

Foto: T. Wahlers
Foto: T. Wahlers

29. Tipp: Plastikfreies Festival

 

Die nächste Festivalsaison kommt bestimmt und man kann ja nie früh genug anfangen, den nächsten Festivalbesuch zu planen. Wir haben ein paar Tipps & Tricks gesammelt, wie Du möglichst umweltfreundlich und nachhaltig durch Dein nächstes Festival kommst:


1) Nimm eine wiederbefüllbare Trinkflasche und einen Trinkbecher mit. Wasser und ggf. auch andere Getränke kannst Du Dir dann vor Ort direkt einfüllen lassen.

 

2) Bereite Essen/Snacks vor und bring alles in Mehrwegbehältern mit zum Festival. Falls Du die Möglichkeit hast, kannst Du in einem Unverpacktladen nach plastikfreien Snacks schauen. Informier Dich aber auf jeden Fall vorher, ob Glasbehältnisse auf dem Festival erlaubt sind (gilt auch für 1)!

 

3) Nimm eigenes Geschirr und Besteck mit, dann musst Du, wenn Dich der kleine Hunger überkommt, nicht auf Einwegbesteck zurückgreifen (auch die 'Öko-Varianten' wie z.B. Bambus oder Holz sind immer noch Einwegprodukte und der Anbau der Rohstoffe höchst umstritten).

 

4) Pack für die Festival-Hygiene (Shampoo, Seife, Zahnpasta etc.) nur Naturkosmetik ein, die die Umwelt möglichst wenig belasten. Mittlerweile gibt es tolle plastikfreie Produkte (in einigen Drogerien, Unverpacktläden oder Bioläden).

 

5) Leider ist auch der viel gefeierte Ökoglitzer keine wirkliche umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Glitzer. Vielleicht kommst Du beim nächsten Festival auch ohne aus?

 

7) Nimm Pavillon, Zelt, Schlafsack und Isomatte unbedingt wieder mit nach Hause, damit kein unnötiger Müll auf dem Gelände hinterlassen wird, den dann andere für Dich wegräumen müssen!